Mittwoch, 24. Februar 2010

Das geht an die Psyche.

„Citius, altius, fortius - Schneller, höher, stärker“

Wie ist das offizielle Motto der Olympischen Spiele? Dabei sein ist alles? Denkt man. Das wirkliche Motto der Olympischen Spiele lautet: „Schneller, höher, stärker“. Überraschend, oder? Eigentlich weiß man ja auch, dass es bei Olympia um Medaillen geht und nicht darum, dass man dabei war. In jeder Zeitung, auf jedem Radiosender, in jeder Sportausgabe des Fernsehens sieht und hört man einen aktuellen Medaillen-Spiegel und niemand interessiert es, wer letzter wurde und einfach „dabei war.“ Diese Olympischen Spiele in Vancouver wurden mit einem tragischen Ereignis überschattet. Nodar Kumaritaschwili verunglückte tödlich als Rodler bei einem Testlauf. Sowas lässt sich auf die Dauer nicht vermeiden, aber sollte man vielleicht nicht mal Leistungs- und Hochleistungssport hinterfragen?

Hochleistungssport – man trainiert täglich seinen Körper und seine Kondition. Jeder kleinste Fehler wird verbessert und jede tausendstel Sekunde und jeder Millimeter wird heraus gekitzelt. Die Perfektion und die absolute Beherrschung des Sports begeistert das Publikum und Medien stürzen sich auf die Sportler. Jeder fordert und das Publikum treibt einen zu Höchstleistungen. Die Sportler stehen, vor allem bei Ereignissen wie Olympia, im Fokus der Öffentlichkeit. Das ist stressig und man steht enorm unter Druck – das geht an die Psyche. Sportarten, in denen man fast das ganze Jahr über im Fokus steht, können besonders schwere Folgen nach sich ziehen. Das beste Beispiel ist der Fußball. Sebastian Deisler, damaliger Spieler des FC Bayern München, hörte vorzeitig auf. Er galt als das Talent überhaupt im deutschen Fußball. Als er, aus psychischen Gründen, aufhörte wurde er von manchen als „Weichei“ bezeichnet. Das sei mal so dahingestellt. Und vor nicht all zu langer Zeit beging Robert Enke Suizid, als damaliger Anwärter als Nationaltorhüter für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Beide Beispiele zeigen, wozu Medien und der damit verbundene Druck im Stande sind. Aber es gibt auch die schönen Seiten des Hochleistungssports, so ist es ja nicht. Wenn man den Hochspringer anlaufen sieht und dann dieser in der Luft schwebt. Die Zuschauer machen schnell einen Schnappschuss. Der Körper des Hochspringers ist nur hauchdünn von der Latte entfernt. Wenn jetzt ein Muskel zuckt ist es aus und vorbei. Aber natürlich schafft er es und das Stadion tobt. Das sind die schönen Momente. Aber nicht jeder schafft es bei den Besten zu sein. Vielleicht weil diese nicht gedopt haben? Doping finde ich ein Unding und mal ehrlich: Wer hat schon gerne Schweineblut in seinem Körper? Nein, mal Spaß bei Seite. Doping ist das unsportlichste was man machen kann, denke ich. Es gibt so eine Sportlerehre. Und dopen ist feige und krank. Dann lieber einen Sportler, der eine Sekunde später ins Ziel kommt. Da weiß ich auch, dass er das mit Leidenschaft macht und für den Sport lebt.
Aber hier werden nur die populären Sportarten wie Fußball oder Hochsprung erwähnt. Unter Leistungssport fällt auch beispielsweise das Tanzen. Das wird oft unterschätzt und belächelt. Aber ich habe großen Respekt vor Tänzern, nicht nur weil Doping da weniger vorkommt. Das ist Konzentration, Koordination und Geschick auf höchster Ebene. Solche Sportarten sollte man mit Respekt gegenübertreten und nicht mit Füßen treten. Manch ein Tänzer hat mehr Geschick in den Füßen als ein Profifußballer.


http://www.trainer-baade.de/wp-content/photos/fussballschuhe_2.jpg

Bild aus: http://www.trainer-baade.de/wp-content/photos/fussballschuhe_2.jpg


Ja, der Hochleistungssport hat viele Gesichter. Gute, wie schlechte und auch überraschende. Für den Zuschauer ein Spektakel, für die Sportler manchmal aber sogar tödlich. Wie beim georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili. Schlimme Sache, die da passiert ist. Und eine alte Sportweisheit kommt da leider zum Vorschein. Sport ist eben manchmal wirklich Mord.

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