Montag, 21. Juni 2010

"Und wenn ich dann noch traurig bin, trink ich noch ein Korn."

Silvester ist auch wieder ein halbes Jahr her. Ein neues Jahrzehnt. In vielen Städten Deutschlands wurde dieses Ereignis gefeiert. Feuerwerkskörper flogen durch die Gassen und der Korken der Sektflasche wurde zu einem unkontrollierbaren Geschoss. Das muss man sich mal kurz durch den Kopf gehen lassen: An einem Tag ist der Großteil der Erdbevölkerung alkoholisiert und feiert die ganze Nacht. Und das wird nicht die letzte Feier gewesen sein im Jahr. Der Mensch, insbesondere der Deutsche, sucht viele Gründe um am Glas zu nippen. Aber beim nippen bleibt es meist nicht.

Es ist ein oft angesprochenes Thema und wenn man hört, dass in Russland der Pro-Kopf-Verbrauch von reinem Alkohol bei 17 Litern pro Jahr liegt (N24.de vom 01.01.10), finde ich, dass man sich mal mehr Gedanken darüber machen sollte. Der erste Schritt in Russland ist getan, denn der Preis für Wodka wurde verdoppelt. Ein großer Schritt gegen den Alkoholismus! Aber ein Schritt zurück bei der Kriminalität. Warum? Die meisten Menschen können sich in der Tat wirklich nicht mehr diesen, für sie wohl lebenswichtigen, Alkohol leisten. Was bleibt da wohl übrig – der Diebstahl. Ob das wirklich so kommt wird sich zeigen, aber so abwegig ist das nicht. Naja, aber für die Leute die das Geld haben werden weiterhin ihr Geld in Alkohol anlegen. Wo sonst gibt es 40 Prozent? Bei den Lehman Brothers gab es die vielleicht mal. Ist aber auch nicht gut gegangen. Russland ist aber nicht die Welt und somit bleibt es ein kleiner Schritt, da andere Länder nicht so viel unternehmen. In Deutschland ist der Kauf und Genuss von Branntwein und branntweinhaltigen Getränke an Kinder und Jugendliche verboten. Andere Alkoholische Getränke sind ab 16. Das besagt das Jugendschutzgesetz. Doch jeder sieht doch, dass das nicht eingehalten wird. 13-Jährige trinken ihr Bierchen und 17-Jährige finden Wodka langweilig, da es nicht stark genug ist. Und jedes Wochenende sieht man irgendwelche Gestalten in der Ecke liegen. Gut, so extrem ist es dann doch nicht – aber der Trend ist zu erkennen. Aber warum ist die Jugend (wer sonst?) so scharf drauf sich einen 'hinter die Binde zu kippen' und dann für den Heimweg mehr Straße zu benutzen als nötig? Ich kann euch darauf leider keine Antwort geben. Nur eine Vermutung: Weil es Spaß macht. Klüger macht es nicht und sprachfördernd ist es auch nicht. Also liegt der Spaß nahe. Aber wissenschaftlich ist das nicht belegt. Was vielleicht noch ein Grund sein könnte, für den übermäßigen Genuss des Rauschgiftes, ist das Verdrängen von privaten Problemen. Sei es die Scheidung, finanzielle Probleme oder die Preiserhöhung von hochprozentigem Alkohol. Denn die Menschen werden dann schlagartig lustig und fangen an Lieder zu singen. Aber da bewege ich mich wirklich auf ganz dünnem Eis, da die Antwort so wieder Alkohol selbst ist: Nie 100-prozentig.
Alkohol ist ein Gift und das vergisst man schnell. Und wenn man zu viel Gift zu sich nimmt macht der Körper eine ganz normale Abwehrreaktion: Raus, was keine Miete zahlt! Aber der Mensch wird nicht schlau daraus – er ärgert sich, dass er zu viele von den Erbsen und der Schweinshaxe gegessen hat. Woran sollte es denn sonst liegen? Aber die Biertrinker unter uns können aufatmen: Nach 2 Maß (also nach 2 Litern Bier) ist Autofahren ok ( Günther Beckstein). Genau, und 2 Tafeln Schokolade (also ca. 1160 kcal) tragen maßgeblich zur Diät bei. Kein Witz! (SchwarzePflaume)



Alkohol ist ein großes Thema und das Fass an Diskussionen wird nicht kleiner. Aber es scheint Spaß zu machen und wenn man es sich einteilt, kann man sogar noch Autofahren – zumindest behauptet das der Herr Beckstein. Man darf das Thema aber auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn schnell kann man davon abhängig werden und dabei merkt man es gar nicht. Und zu guter Letzt möchte ich euch eines vor Augen führen: Alkohol ist keine Lösung, sondern ein Destillat.


Heinz Erhardt - Immer wenn ich traurig bin:





Bild aus: http://www.musikmuehledownload.de/musikmuehle/images/wiesn2007tag0430.jpg

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